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Die Gründung

Es war im Jahr 1921, als sich ein paar Burschen von dem Schmiedegesellen Hans Bräu aus dem Oberland zunächst das Schuhplatteln zeigen ließen und dann im Spätherbst einen Trachtenverein gründeten.  Die Chronik berichtet von Anfangsschwierigkeiten mit dem Pfarrer und dem Lehrer wegen der Tanzerei. Aber mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters und einiger angesehener Bauern ging’s bald aufwärts mit dem jungen Verein, der damals dem Chiemgau angehörte. Die älteste Aufzeichnung über die Holzlandla findet sich im Trachten-Taschen-Kalender von 1923. In diesem Jahr sind 12 aktive und 15 passive männliche Mitglieder eingetragen, dazu bereits acht aktive weibliche Mitglieder. Das erste Trachtenfest wurde  1922 als Waldfest in einer Kiesgrube bei Kudlhub abgehalten. Nach einigen erfolgreichen Jahren ließ die Begeisterung nach, manches Mitglied verließ die Heimat, mit der Einziehung der letzten Aktiven zum Kriegsdienst tat sich dann nichts mehr.

Die großen Anstrengungen und den guten Zusammenhalt schlugen sich auch in den Finanzen nieder und ermöglichten um Neujahr 1950/51 die Anschaffung einer Vereinsfahne, die damals genau 1009 DM kostete. Die Weihe fand im Rahmen des 30-jährigen Gründungsfestes am 9. und 10. Juni 1951 statt. Als Fahnenmutter fungierte die Bäuerin Luise Frank aus Mitterhausen. Vorstand Sepp Bachhuber wurde zum Ehrenvorstand ernannt, 30 Vereine aus den Trachtengauen Niederbayern und dem Dreiflüssegau waren zum Mitfeiern gekommen. Heute übernehmen die Ehre des Auftragens der Fahne unser 1. Fähnrich Johann Murr und der 2. Fähnrich Florian Frank.

Seit der Wiederbelebung nach dem Krieg gehören die Holzlandla zum Trachtengau Niederbayern. Bereits damals wurde angeregt, die Gebirgstracht durch die bodenständige Volkstracht zu ersetzen, aber noch kam es nicht dazu. Die Chronik des Vereins, vom damaligen Schriftführer Alois Lang angefangen und geführt, erzählt von vielen Trachtenfesten aus dieser Zeit, die von den Holzlandlan, zum Teil mit dem Fahrrad, besucht wurden. Diesen Aufzeichnungen ist auch zu entnehmen, dass die Kudlhuber bei verschiedenen Preisplatteln so manchen Ehrenpreis einheimsen konnten. Doch die Chronik erzählt auch vom Nachlassen der anfänglichen Begeisterung für die Trachtensache. Mit dem 10. Januar 1953 schließt die Chronik des Alois Lang, der aus der Gemeinde wegzog. Sein Wunsch, der nachfolgende Schriftführer möge die Chronik nicht vergessen und alles, was im Verein so vor sich geht, gewissenhaft eintragen, ging jahrelang nicht in Erfüllung. Laut Kassenbuch wurden noch ein oder zwei Waldfeste abgehalten und bis 1956 jedes Jahr ein Theaterstück aufgeführt, aber der Glanz der Jahre 1948 bis 1952 verblasste.

Die nächste Eintragung im Kassenbuch stammt vom Oktober 1961. Es hatten sich wieder einige Trachtler zusammengefunden, wieder um den Ehrenvorstand Sepp Bachhuber, die den Kudlhubern zu einem neuen Aufschwung verhelfen wollten. Unter Mitwirkung des damaligen Kreisheimatpflegers Otto Schweiger wurden die ersten bodenständigen Volkstrachten angeschafft.

Die Fotografien auf der linken Seite stellen Aufnahmen zum 30 jährigen Gründungsfest dar.

Gründungsfest30Jahre
Gründungsfest30Jahre_2
Trachtenkalender_Cover
Kudlhub1923

Die Wiederbelebung

Ende 1948 fanden sich wieder einige nachgewachsene Burschen zusammen, auch kriegsentlassene Kameraden gesellten sich dazu. Innerhalb von drei Monaten zählte der Verein bereits wieder 35 Mitglieder, die sich um den ehemaligen Kassier und neuen Vorstand Sepp Bachuber, dem „Radlsbeck Sepp“ scharten. Sie veranstalteten Waldfeste, wieder in der Kiesgrube, wo in Gemeinschaftsarbeit Almhütten und ein Tanzplatz errichtet worden waren, hielten Christbaumversteigerungen und spielten Theater.

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